Maniu
(keine Normkennzeichnung) | ||
Botanische Bezeichnung | Prumnopitys andina, Podocarpus nubigenus, Podocarpus salignus (= P. chiliana), Saxegothaea conspicua; Familie der Podocarpace | |
Verbreitung | Chile, vereinzelt auch in Argentinien | |
Weitere Handelsnamen | Manilihuan, Manio, Manio de Hojas Largas, Manio Hembra, Manio Macho, Pino manio |
Kurzbeschreibung | Der größte Teil des Maniu-Holzes stammt von drei Arten aus der zu den Nadelhölzern zählenden Gattung Podocarpus, die in allen außereuropäischen Erdteilen mit insgesamt über 100 botanischen Arten in meist bergigen Regionen verbreitet ist. Außer den unten genannten drei Arten der Gattung Podocarpus werden auch die Hölzer der nahe verwandten und nur in Chile vorkommenden Gattung Saxegothea als Maniu bezeichnet. Die Hölzer dieser Gruppe sind überwiegend mäßig leicht und hellfarbig; sie entsprechen einander im Aussehen und in den technischen Eigenschaften so stark, dass eine sichere Unterscheidung nach Oberflächenmerkmalen unmöglich ist. |
Stammform | Astfreie Längen bis 15 m aber meistens geringer als 10 m und Durchmesser selten stärker als 0,8 m; die kleinsten Dimensionen stammen von Prumnopitys andina und Podocarpus salignus. Stämme überwiegend leicht abholzig, teilweise leicht spanrückig und Laubhölzern oft mehr als einheimischen Nadelhölzern ähnlich. |
Farbe und Struktur | Splint bis 8 cm breit und gelblich grau. Kernholz oft nur undeutlich vom Splint abgesetzt, blass gelblich bis gelblich braun; ältere Stämme vereinzelt mit unregelmäßigen, braunen Kernstreifen; Spaltflächen seidig glänzend. Durch dunkleres braunes Spätholz hervortretende Jahrringe ergeben auf Längsflächen deutliche Fladern und Streifen, ähnlich einheimischen Nadelhölzern. Die Markstrahlen sind fein und meist nur im Kernholz als sehr kleine, fast punktförmige Spiegel noch erkennbar. Speicherzellen nur vereinzelt bei Harzanfüllungen als feine dunkle Linien auf Längsschnitten wahrzunehmen. Harzkanäle nicht vorhanden. Faserverlauf überwiegend geradfaserig, teilweise mit Neigung zu welligen und leicht drehwüchsigen Strukturen; im inneren Kernholz auch mit Punktästen. |
Gesamtcharakter | Überwiegend hellfarbige und leicht strukturierte Hölzer, die Hemlock und Fichte ähneln können. |
Abweichungen | Kernhölzer mit einheitlich brauner Färbung. |
Handelsformen | Rundholz: Durchmesser 0,4 bis 0,8 m, Längen von 2,5 m aufwärts; Schnittholz: in allen gängigen Abmessungen; Furniere: (gemessert); Profilbretter. |
Eigenschaften | Die Maniu-Hölzer sind mäßig leicht und haben nach der Bearbeitung eine gleichmäßig dichte, glänzende Oberfläche, wie feinporige Laubhölzer. Die Trocknung verläuft ähnlich wie bei Hemlock und Fichtenhölzern von entsprechender Dichte, nur bei zu scharfer Trocknung muss mit Rissbildungen und Verformungen gerechnet werden. Die mäßige Schwindung ergibt ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen. Die Hölzer sind leicht und mit allen Werk zeugen glatt zu bearbeiten, wobei die Werkzeugschneiden eine lange Standzeit aufweisen und die Holzflächen durch eine besondere Glätte auffallen. Die Holz-, Nagel- und Schraubverbindungen halten gut; für starke Nägel und Schrauben ist vorzubohren. Verleimungen bereiten keine Schwierigkeiten. Maniu ist messerbar. Die trockenen Hölzer sind ohne spezifischen Geruch. Die natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall ist - ohne einen zusätzlichen chemischen Schutz - bei einer Außenverwendung nicht ausreichend. |
Gewicht frisch | 700-800 kg/m³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 45 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 90 N/mm² |
Oberflächenbehandlung | Nach den bisherigen Erfahrungen bestehen keine Schwierigkeiten für das Aufbringen und die Haltbarkeit der verschiedenen Lacke, Lasuren, Farben und Beizen. |
Verwendungsbereiche | Aufgrund der den einheimischen Nadelhölzern sowie verschiedenen mäßig leichten und feinporigen Laubhölzern ähnlichen Eigenschaften ist eine teilweise, diesen Arten entsprechende Verwendung möglich. Als Vollholz (im Innenausbau) für Leisten, Friese, Profilbretter, Möbelteile, Modellbau, Kasten und Rahmenteile sowie ausgesuchte Qualitäten als Austausch (gebeizt) für Kirschbaum und Nußbaum, außerdem für Zierverpackungen und Spielzeug. Als Furnier (gemessert), je nach Struktur als Blind- oder Sichtfurnier. |
Austauschhölzer | (Vollholz): Konstruktiv - vor allem, wenn glatte Unterflächen erforderlich sind - für Hemlock, Fichte, Brasilkiefer sowie Ahorn, Birnbaum, Birke, Erle, Light Red Meranti und Lenga; dekorativ (gebeizt) für Kirsche und Nußbaum. |
Anmerkungen | Außer den hier genannten zwei Arten der Gattung Podocarpus {,,Maniu") werden unter anderem Handelsnamen noch weitere afrikanische, tropisch amerikanische und asiatische Arten international gehandelt (vgl. Merkblatt Nr. 61). |
Literatur | Anonymus: A Handbook of Softwoods. D.S.l.R., London 1957. Bavendamm, W., und Mitarbeiter: Maniu (Podocarpus chiliana Rich.). Merkblätter über koloniale Nutzhölzer für die Praxis, Nr. 15, Hamburg (Reinbek), 1940. Gaussen, H.: Les Gymnospermes, XIV, Genre Podocarpus. Univ. Paul-Saba tier, Toulouse, 1976. |