Holz ABC

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Andira

Kurzzeichen DIN EN 13556 AAXX
Botanische Bezeichnung Andira spp., Familie Fabaceae-Faboideae
Verbreitung Karibik, Mittelamerika, tropisches Südamerika
Weitere Handelsnamen angelin (TT); moca, m. amarilla (PR); almendro de rio, harina, quira (PA); areno (CR); maquilla (MX); acapurana, andira uchi, angelim, pau de morcego (BR); bat seed, kararo (GY); cabbage tree, partridge wood (GY,US); St. Martin rouge (F,GF); rode kabbes (NL,SR); almendrillo, congo, guacamayo (CO); ajunado (BO); motón (EC); sarrapio, montanero (VE); quinillo colorado (PE)

Kurzbeschreibung

Der Gattung Andira gehören etwa 40 Arten an, von denen aber nur wenige regelmäßig genutzt werden. Dazu gehört vor allem A. inermis mit einer weiten Verbreitung von der Karibik über Mittelamerika bis in das südliche Südamerika und auch in Westafrika. Wirtschaftliche Bedeutung haben auch die Arten A. coriacea (Guyanas, Surinam) und A. surinamensis (Guyanas bis Bolivien). Die Hölzer dieser Arten unterscheiden sich in der Farbe des Kernholzes und der natürlichen Dauerhaftigkeit, jedoch nur geringfügig in den technischen Eigenschaften.

Farbe und Struktur

Kernholz gelblich braun (A. inermis) bis dunkel orange oder rötlich braun (A. coriacea, A. surinamensis); deutlich vom schmalen, gelblich-weißen bis strohfarbenen Splintholz abgesetzt. Zuwachszonen meist schwach markiert. Das Holz besitzt eine attraktive Figur, hervorgerufen durch den auffälligen Farbkontrast zwischen hellfarbigem Speichergewebe und dunklen Faserzonen, die Ähnlichkeit mit dem fleckigen Federkleid des Rebhuhns hat (daher der Handelsname partridge wood). Trockenes Holz ohne charakteristischen Geruch, Faserverlauf meist stark wechseldrehwüchsig.

Gesamtcharakter

Farblich variables und auffällig strukturiertes Holz von grober Textur, auf tangentialen Flächen dekorativ gezeichnet; auf radialen Flächen mit deutlichen Glanzstreifen.

Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,78—0,87 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 55—68—72 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 94—128—144 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 16 800—18 170—20 170 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 7,3—9,0—12,0 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 30—35—45 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 2,1—3,5 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 4,1—6,0 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,25 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,40 %
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 1(-3)

Bearbeitbarkeit

Andira ist ein schweres und hartes, etwas sprödes Holz, das sich mit Handwerkzeugen nur schwer bearbeiten lässt. Für die maschinelle Bearbeitung wie sägen, hobeln, fräsen sind Hartmetall bestückte Werkzeuge von Vorteil, denn wegen des Wechsels von hartem (Fasern) und weichem (Speichergewebe) Holz sind nur damit saubere Flächen und Kanten zu erzielen. Nagel- und Schraubverbindungen halten gut, Vorbohren ist erforderlich. Verleimung und Oberflächen-Behandlung des trockenen und sauber bearbeiteten Holzes sind unproblematisch. Für polierte Flächen sind wegen der porigen Oberfläche kräftige Füller erforderlich.

Trocknung

Die mittleren Schwind- und Quellwerte von Andira ergeben ein gutes bis befriedigendes Stehvermögen. Die Freilufttrocknung verläuft mäßig schnell, für Material bis 38 mm Dicke gilt die technische Trocknung als unproblematisch; die Neigung zu Verformung und Rissbildung ist gering.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Je nach Art variiert die Pilzresistenz des Kernholzes von sehr dauerhaft (A. coriacea) bis dauerhaft oder mäßig dauerhaft (andere Arten). Gegen Termiten und andere Insekten gilt das Holz als mäßig dauerhaft, gegen Schädlinge im Meerwasser ist es nicht resistent.

Verwendungsbereiche

Andira ist ein im Innenbau vielseitig einsetzbares Holz. Holz guter Qualität wird viel zu Fußbodendielen und Parkett verarbeitet, seltener auch zu dekorativen Messerfurnieren. In den Ursprungsländern wird es auch als Konstruktionsholz im Außenbau ohne Erdkontakt, für Möbel und andere Tischlerarbeiten sowie für gedrechselte Artikel verwendet.

Anmerkungen

Der bei maschineller Bearbeitung entstehende Holzstaub kann bei sensiblen Personen allergische Reaktionen der Haut und der Schleimhäute hervorrufen.

Literatur

CIRAD-FORÊT: Tropix 7: Fiches techniques Version 7.5.1. Andira spp.
tropix.cirad.fr/en/fiches-disponibles
Fuentes-Salinas, M. 1998. Propiedades tecnológicas de las maderas mexicanas de importancia en la construcción.
Revista Chapingo, Serie Ciencias Forestales y del Ambiente 4(1): 221-229.
Silva, J.A. & al. 2010. Fichas de propiedades tecnológicas y usos de maderas nativas de México e importadas;
Universidad de Guadalajara. Amaya Ediciones S de R L de CV, Guadalajara, México, 204 p.
Weaver, P.L. 1989. Andira inermis (W. Wright) DC. SO-ITF-SM-20. New Orleans, LA. USDA Forest Service, Southern Exp. Station, 7 p.

Quelle: GD Holz