Holz ABC

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Ponderosa pine

Kurzzeichen DIN EN 13556 PNPO
Botanische Bezeichnung Pinus ponderosa, Familie der Pinaceae
Verbreitung Westliches und mittleres Nordamerika, von British Columbia und Alberta bis Nordmexiko östlich der Küstengebirge; die größten Vorkommen finden sich in den US-Bundesstaaten Oregon, Kalifornien und Washington .
Weitere Handelsnamen Blackjack pine, bull pine, California weite pine, pondosa pine, rock pine, Rocky Mountains ponderosa pine, western yellow pine*, yellow pine* (USA, CAN); pinabete, pino real (MEX). Der Name Yellow pine" sollte für dieses Sortiment nicht verwendet werden, da er sich nach internationalen Handelsgebräuchen ausschließlich auf die Gruppe der "Southern yellow pines" bezieht (siehe Pitch Pine).

Kurzbeschreibung

Ponderosa Pine ist eine von mehreren Kiefernarten, die im westlichen Nordamerika verbreitet sind. Nach Oregon Pine (Merkblatt 11) und Hemlock (Merkblatt 12) ist sie die wirtschaftlich wichtigste Holzart in dieser Region. Nach Rohdichte und entsprechenden Holzeigenschaften zählt Ponderosa Pine zu den sogenannten hard pines (siehe Merkblatt 62, Kiefer), ist aber innerhalb dieser Gruppe den mäßig harten Hölzern zuzurechnen wie auch die heimische Kiefer (Pinus sylvestris). Primärbestände, in denen Ponderosa Pine meist vergesellschaftet mit anderen Kiefern wächst, sind bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr vorhanden. Die gute Naturverjüngung führte jedoch rasch zur Bildung von Sekundärwäldern, die seit geraumer Zeit auch einem waldbaulichen Management unterliegen, so daß heute verfügbare Schnittholzsortimente überwiegend aus solchen Wäldern stammen. US-amerikanische Exporte von Ponderosa Pine Schnitt- und Hobelware gehen überwiegend nach Kanada und Mexiko; aber auch die nach Europa haben in den letzten Jahren zugenommen. Einzelne Sortierungen können gemäß den Grading Rules der WWPA (Western Wood Products Association) auch Holz anderer Kiefern (z. B. Lodgepole pine° = Pinus contorta oder Sugar pine = Pinus lambertiana) enthalten.

Stammform

Überwiegend gerade und zylindrische Stämme mit astfreien Schäften bis 20 m und Durchmessern zwischen 50 und 90 cm.

Farbe und Struktur

Splint gelblich-weiß und am Licht vergilbend; meist sehr breit, in Abhängigkeit von Wüchsigkeit und Baumalter 15 bis 8 cm. Kernholz deutlich abgesetzt, gelblich bis hell rötlich- oder orangebraun und am Licht nachdunkelnd. Meist geradfaserig, leichter Drehwuchs nur gelegentlich.
Porenlos (Nadelholz). Zuwachszonen (Jahrringe) durch meist sehr schmale und beidseitig scharf abgesetzte Spätholzzonen noch gut erkennbar. Durch die z. T. wesentlich breiteren und helleren Frühholzzonen entstehen auf Längsflächen unterschiedlich deutliche Fladerbzw. Streifenstrukturen. Die mittlere Zuwachszonenbreite liegt bei Hölzern aus Primärwäldern um 2 mm, kann aber je nach Wuchsgebiet und Höhenlage extrem schwanken. Holzstrahlen sehr klein, als feine Spiegel nur auf Radialflächen noch erkennbar ohne das Holzbild zu beeinflussen. Speicherzellen nicht wahrnehmbar. Harzkanäle (vertikal) groß, meist einzeln stehend und gleichmäßig verteilt; auf Quer- wie Längsschnitten als dunkle Punkte bzw. in Faserrichtung verlaufende Linien gut zu erkennen. Geruch angenehm harzig.

Abweichungen

Aufgrund unterschiedlicher Wuchsbedingungen (weite Verbreitung, verschiedene Höhenlagen) können die Holzeigenschaften (Splint- und Kernanteil, Rohdichte, Festigkeitseigenschaften, Harzgehalt u.a.) stark streuen. Die Herkunftsregion spielt deshalb eine wesentliche Rolle für die Einschätzung der jeweiligen Holzqualität. Durch die sorgfältige Qualitätssortierung ist Exportware jedoch kaum von möglichen Abweichungen betroffen und ermöglicht eine Vielfalt von Verwendungen.
Wie bei allen Nadelhölzern kommt Druckholz in Stämmen mit starker Hanglage häufiger vor. Durch Schäden am lebenden Baum hervorgerufene massive Harzbildung kann rothartes Holz von meist dunkelbrauner Färbung und hoher Dichte entstehen, das schlecht verleimbar ist, beim Bohren zum Platzen sowie bei Erwärmung zu Harz-Ausschwitzungen neigt.

Handelsformen

Schnittholz (Rauhware) in üblichen Dimensionen gemäß den Grading Rules der Western Wood Products Association, Portland, Orgeon; technisch getrocknet und meist nach sehr strengen Qualitätsansprüchen sortiert; Dicke von 19-52 mm, Breite ab 105 mm, Länge ab 1.83 m aufwärts. Ferner vierseitig gehobelte Ware sowie verleimte Fensterkanteln (72-76 x 86 mm/145 mm). Kern- und Splintholz werden nicht getrennt ausgehalten.

Eigenschaften

Das Holz von Ponderosa Pine ist durchschnittlich um etwa 10% leichter als das der heimischen Kiefer. Es entspricht damit der Gruppe der mäßig leichten Nadelhölzer und besitzt z.T. ähnliche Verarbeitungs- und Verwendungseigenschaften (siehe Merkblätter 12-Hemlock, 13-Brasilkiefer, 26-Sitka, 57-Fichte, 62-Kiefer). Die technische Trocknung verläuft zügig bei nur geringer Neigung zum Splittern, Verwerfen oder Reißen. Das Stehvermögen des überwiegend geradfaserigen Holzes ist gut und gleicht dem der einheimischen Kiefer und Fichte. Das Holz ist bei geringem Kraftaufwand mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen gut zu bearbeiten; Hobeln ergibt besonders glatte Oberflächen. Mitunter kann es auch bei diesem vergleichsweise harzarmen Holz zum Verkleben von Werkzeugschneiden und Schleifmitteln kommen. Eckverbindungen, Verleimungen, Nägel und Schrauben halten gut. Leichtere Ware ist druckempfindlich, was in entsprechenden Situationen (Transportwalzen, Zwingen, Packbänder, Auflager) beachtet werden muss.
Die Zeitspanne zwischen Einschnitt und Trocknung muss möglichst kurz gehalten werden, da das frische Splintholz gegen Bläuepilze besonders anfällig ist. Das Kernholz ist, wie bei der heimischen Kiefer, mäßig resistent (Klasse III gemäß DIN 68364) gegen holzzerstörende Pilze. Im Außenbereich ist bei Mitverwendung von Splint ein wirksamer Holzschutz erforderlich.

Gewicht frisch 700-800 kg/m³
Gewicht darrtrocken 400-500 kg/m³
Druckfestigkeit u12-15 32-40 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 55-70 N/mm²

Oberflächenbehandlung

Das Holz von Ponderosa Pine ist ein guter Anstrichträger soweit frei von störenden Harzkonzentrationen (Keenholz, Harzgallen/taschen). Allgemein sind die gleichen Verfahren wie bei anderen harzhaltigen Nadelhölzern anwendbar.

Quelle: GD Holz