Holz ABC

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Tornillo

Kurzzeichen DIN EN 13556 CGCT
Botanische Bezeichnung Cedrelinga cateniformis, Familie Fabaceae-Mimosoideae
Verbreitung Tropisches Südamerika, Amazonasbecken
Weitere Handelsnamen Adrorana, cedro branco, cedromara, iacaica, paricá, taperibá- açu (BR); mara macho, seique, chuncho, tsaik (EC);

Kurzbeschreibung

Der bezüglich Wuchsleistung und -qualität vielversprechende Baum ist im nördlichen Südamerika einer der wichtigsten Bestandteile nationaler Initiativen zur nachhaltigen Bewirtschaftung forstlicher Ressourcen, vor allem in Brasilien und Peru im Rahmen der Bemühungen um die Schonung der noch bestehenden Primärwälder. Die Bäume können eine Höhe von 30 bis 45 m erreichen, mit astfreien Schäften von 15-20 m und Durchmessern im Bereich von 50-70-120 cm.

Stammform

Großer Baum bis zu 40 m hoch, geradschäftig und zylindrisch; mit astfreien Schaftlängen von 15-20 m bei mittleren Durchmessern von 50-100 cm.

Farbe und Struktur

Splintholz strohfarben bis gelblich weiß, 5-8 cm breit, im frischen Zustand deutlich, im trockenen nur schwach abgesetzt vom rosa- bis gelblich braunen Kernholz, letzteres am Licht etwas nachdunkelnd. Zuwachszonen nur undeutlich durch etwas dunklere Spätholzzonen markiert. Poren sehr groß und wenig zahlreich, auf Längsfl ächen durch auff ällig dunkle und wellige Porenrillen das Holzbild wesentlich beeinfussend. Holzstrahlen sehr fein und zahlreich, in einzelnen Mustern mit unregelmäßigem Stockwerkbau. Paratracheales Axialparenchym nur spärlich entwickelt und mit bloßem Auge kaum erkennbar. Holz geradfaserig bis deutlich wechseldrehwüchsig, nur im frischen Zustand mit unangenehmem Geruch.

Gesamtcharakter

Gleichmäßig gelblich- bis rosabraunes, farblich wie strukturell eher schlichtes, überwiegend astfreies Holz, dessen Oberfl ächenbild durch die auff älligen Porenrillen geprägt ist.

Abweichungen

Kurzbrüchigkeit ('brittle heart') und Ringschäle kommt bei groß dimensionierten Stämmen häufiger vor und können die Ausnutzung vermindern.

Handelsformen

Wegen des für die wichtigsten Erzeugerländer Brasilien und Peru geltenden Rundholzexportverbots und der überwiegend lokalen Nutzung gelangen nur besäumtes Schnittholz in geringen Mengen sowie weiterverarbeitete Produkte wie z.B. dimensionierte Rahmenhölzer, verleimte Kanteln, Profilhölzer, Schälfurniere und Sperrholz in den internationalen Handel.

Eigenschaften

Scherfestigkeit u12-15 (N/mm²) 7—12

Gewicht frisch 700-800 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,47—0,51—0,64 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 30—46 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 57—83 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 8200—10900 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 3—4 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 17—20 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 1,6—2,0 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 2,9—3,2 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,16 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,3 %
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) entspricht Klasse 1-3

Oberflächenbehandlung

Nach den bisherigen, in den Herkunftsländern gemachten Erfahrungen kann Cedrorana mit allen im Innenausbau und bei Möbeln gebräuchlichen Verfahren und Mitteln ohne Schwierigkeiten behandelt werden, z. B. Beizen, Mattierungen, Lacke oder Flüssigwachse. Für besonders stark beanspruchte Flächen sind reine DD-Lackanstriche geeignet, die eine Holzfeuchte von höchstens 12% voraussetzen.
Im Außenbau sind bei Holzteilen, die keinem Schlagregen und keiner unmittelbaren Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, gute Ergebnisse mit transparenten Anstrichsystemen auf Alkydbasis zu erzielen. Gegen die Einwirkung starken Sonnenlichtes und Schlagregens sind Lasuranstriche mit UV-absorbierenden Pigmenten zu empfehlen. Deckende Anstriche auf Alkyd- oder Dispersionsbasis sind ebenfalls möglich, erfordern jedoch wegen der stark ausgeprägten Porigkeit eine sorgfältige Vorarbeit mit Porenfüllern, um geschlossene Anstrichflächen zu erhalten.

Bearbeitbarkeit

Gewicht und Festigkeitseigenschaften von Cedrorana können je nach Standort und Wuchsbedingungen stark schwanken. Allgemein ist die Bearbeitung mit allen Werkzeugen und nach üblichen manuellen und maschinellen Verfahren glattflächig und scharfkantig durchführbar. Das Holz lässt sich gut messern und schälen. Schrauben halten gut, beim Nageln neigt geradfaseriges Holz zum splittern. Verleimte Verbindungen mit üblichen Klebern (PVAc, EPI, PRF, PF, UF) bereiten keine Probleme. Nach bisherigen Erfahrungen kann das Holz mit allen im Innenausbau und bei Möbeln gebräuchlichen Mitteln ohne Schwierigkeiten behandelt werden. Im Außenbau unter Bewitterung sind Lasuren mit UV-absorbierenden Pigmenten zu empfehlen. Deckenden Anstriche erfordern jedoch wegen der ausgeprägten Porigkeit eine sorgfältige Vorarbeit mit Porenfüllern, um geschlossene Anstrichflächen zu erhalten.

Trocknung

Die mittleren Schwindmaße und Feuchtewechselzeiten des Holzes ergeben ein gutes bis befriedigendes Stehvermögen. Die Freilufttrocknung verläuft schnell bei nur geringer Neigung zu Rissbildung und Verziehen. Auch die technische Trocknung ist nach bisherigen Erfahrungen in den wichtigsten Produktionsländern (Brasilien und Peru) unproblematisch. Zellkollaps soll gelegentlich vorkommen.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Die Resistenz des ungeschützten Kernholzes gegen Pilze und Insekten kann je nach Herkunftsregion und Standortbedingungen stark schwanken (entspricht Dauerhaftigkeitsklasse 1-3 nach DIN EN 350), direkter Erdkontakt sollte jedoch vermieden werden. Ähnlich wie bei Eiche verfärbt sich feuchtes Holz bei Kontakt mit Eisenmetallen.

Verwendungsbereiche

Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen- und Außenbau, z.B. für Rahmenhölzer, massiv und schichtverleimt; im konventionellen Möbelbau, für Tischlerarbeiten, Verpackungen, Leimplatten, Profilbretter für Innen- und Außenverkleidungen; geschält als Sperrholz für nicht bewitterte Anwendungsbereiche, wasserfest verleimt und beschichtet auch für Außenverwendung; gemessert für Kasetten, Paneele und Fronten von Gebrauchsmöbeln.

Austauschhölzer

Geeignet für eine Vielzahl von Importhölzern wie z.B. Cedro (M-38), Khaya (M-39), rotes Meranti (M-5), Sipo (M-1) und andere, auch wenn im Einzelfall Abstriche bei den Qualitätsanforderungen gemacht werden müssen; auch im Austausch für typische Schälhölzer wie Okoumé (M-79) oder Ilomba (M-24).

Literatur

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DAHMS, K.-G. (1992): Cedrorana. Neue Importholzkunde Teil IV. Lateinamerika. HolzZentralblatt 118 (62), 1046.
DAVID, E. & al. (1971): Estudio de mercado ycomercialización de productos forestales del Per-. Lima, Universidad Nacional Agraria - Ministerio de Agricultura, 348 p. DECHAMPS, R. (1980): Étude anatomique de bois d'Amerique du Sud. Annales Serie IN-8o, Sciences économiques No. 11, Musée Royal de I'Afrique Centrale, Tervuren, Belgique. LEBACQ, L. (1973): Classification de bois de I'Amazonie péruvienne (caractéres anatomiques et physiques). Documentation économique No.3, Musée Royal de I'Afrique Centrale, Tervuren, Belgique.
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Aróstegui, V.A. 1982. Recopilación y análisis de estudios tecnológicos de maderas peruanas. Proyecto PNUD/FAO/PER/81/002, Documento de Trabajo No.2
Barefoot, A.C. & Traywick, J.D. 1971. Mechanical and related properties of Tornillo (Cedrelinga catenaeformis). Wood Science 3(4), 245-253.
CIRAD-FORÊT. 1998-2011: Tropix 7: Fiches techniques Version 7.5.1. Cedrelinga cateniformis: tropix.cirad.fr/en
Silva Guzmán, J. A. & al. 2010. Fichas de propiedades tecnológicas y usos de maderas nativas de México e importadas. Depto. de Madera, Celulosa y Papel, Universidad de Guadalajara, 207 p. ISBN 978-607-00-2894-6.

Quelle: GD Holz