Holz ABC

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Araracanga

(keine Normkennzeichnung)
Botanische Bezeichnung Aspidosperma macrocarpon, Familie Apocynaceae
Verbreitung Tropisches Südamerika: Venezuela, nördliches Brasilien, westlich bis Bolivien und Peru, südlich bis Paraguay
Weitere Handelsnamen Araracanga, araraúba, guatambú do cerrado, jacamin, maparana, muirajuçara, pau pereira, pereiro, peroba-de-mico (BR); amarillo, cabo de hacha, nielillo negro (VE); canelo, copachi, costillo, quillo caspi (CO); gab(v)etillo, marfil (BO); pumaquiro (PE)

Kurzbeschreibung

In den wichtigsten Erzeugerländern (Bolivien, Brasilien und Peru) ist Araracanga ein viel verwendetes Nutzholz, als Konstruktionsholz im Außenbereich sowie für Fußböden im Innenbereich. Mittlerweile bemühen sich diese Länder, das Holz vermehrt zu exportieren. Exporte nach Deutschland sind noch gering; Halbfertigwaren, vor allem Terrassendielen und Parkettfriesen, gehen nach Nordamerika und Europa. Aspidosperma macrocarpon und andere Arten der Gattung (s. Anm.) unterliegen keinen CITES-Schutzbestimmungen und werden auf der IUCN-Red List unter least concern (nicht gefährdet) geführt. In Peru wird A. macrocarpon bei Wiederaufforstungen auf degradiertem Land und in Sekundärwäldern eingesetzt. Bei den in der Literatur aufgeführten Vorkommen in Mittelamerika (Mexiko bis Panama) handelt es sich um eine oder mehrere Arten der Gattung Aspidosperma.

Farbe und Struktur

Kernholz im frischen Zustand gelblich bis rosabraun, nur wenig abgesetzt vom helleren Splint. Unter Belichtung lässt die gelbliche Tönung nach, Holz dunkelt zu einem gleichmäßigen hellrosa bis rotbraun. Holz zerstreutporig, Poren klein bis mittelgroß und sehr zahlreich. Speichergewebe makroskopisch nicht wahrnehmbar. Holzstrahlen sehr fein, das Holzbild nicht beeinflussend. Zuwachszonen nur schwach angedeutet durch dunklere, porenärmere Zonen. Faserverlauf mit mehr oder weniger starkem Wechseldrehwuchs. Trockenes Holz ohne charakteristischen Geruch.

Gesamtcharakter

Schweres und hartes Holz von gleichmäßig hell rötlich brauner Farbgebung und sehr homogener, feiner Textur sowie glatter Oberfläche.

Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,75–0,86–0,94 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 66–78–89 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 130–143–153 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 14 300–19 000–21 000 N/mm²
Bruchschlagbarkeit k. A. kJ/m²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 7,4–8,4–10,9 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 30–33–41 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 1,9 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 3,9 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,15–0,21 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,25–0,35 %
pH-Wert k. A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse (1–)2–3

Bearbeitbarkeit

Araracanga ist ein schweres und hartes Holz, dessen Bearbeitung hohen Kraftaufwand erfordert. Es werden Hartmetall bestückte Werkzeuge empfohlen, um saubere Flächen und Kanten zu erzielen und ein schnelles Abstumpfen der Schneiden zu vermeiden. Nägel und Schrauben sollten vorgebohrt werden. Die Verklebung mit handelsüblichen Präparaten bereitet keine Schwierigkeiten, eine saubere Zurichtung der Leimflächen im min. lufttrockenem Zustand vorausgesetzt. Auch die Oberflächenbehandlung bereitet keine Schwierigkeiten.

Trocknung

Das dichte und wenig durchlässige Holz besitzt ein mäßiges Stehvermögen und trocknet langsam bei mittlerer Neigung zu Verziehen, Rissbildung und Schüsseln. Für die konventionelle technische Trocknung werden schonende Programme wie die Abfolgen E (Handbook of Hardwoods, GB) und T7-B3 (US) empfohlen.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Holz zerstörende Pilze ist variabel, je nach Standort, und wird als sehr gut bis mäßig beurteilt.

Verwendungsbereiche

In den Erzeugerländern wird Araracanga aufgrund hoher Festigkeit und guter natürlicher Dauerhaftigkeit im Außen- und im Innenbereich verwendet, z. B. für Treppen und Fußböden aller Art. Es wird auch im Bootsbau, für Werkzeugstiele sowie für Böden und Zargen von Gitarren eingesetzt. Auf dem deutschen Markt werden derzeit Terrassendielen unter dem bolivianischen Handelsnamen Marfil angeboten, wobei dieser Name (deutsch: Elfenbein) irreführend ist, da es sich um ein eher rosabraunes, nicht um ein hell gelbliches Holz handelt.

Anmerkungen

Bei Importen aus Brasilien unter dem Leitnamen Araracanga kommen mehrere botanische Arten (A. album, A. desmanthum, A. macrocarpon, A. megalocarpon) infrage, die sich in ästhetischen und technischen Aspekten des Holzes nur wenig unterscheiden. Eine andere Gruppe dieser Gattung aus dem südlichen Südamerika (A. cylindrocarpon, A. polyneuron) liefert ein eher lachsfarbenes Holz, das unter dem Leitnamen Peroba rosa gehandelt wird. Dieses farblich ansprechende Holz wird nur noch in geringen Mengen importiert, überwiegend in Form von Kleinteilen für Drechsel- und Schnitzarbeiten sowie für den Musikinstrumentenbau. Ein weiteres interessantes Holz aus dem nördlichen bis mittleren Südamerika (Venezuela bis Bolivien) stammt von A. parvifolium (syn.: A. vargasii), das von gleichmäßig goldgelber Farbe ist und in Brasilien als Amarelão oder Pau amarelo, in Peru als Quillobordón bezeichnet wird.

 

!Achtung!: Holzstaub birgt die Gefahr von Gesundheitsschäden bei empfindlichen Personen, die mit Brennen der Haut, Bläschenausschlag sowie Symptomen von Muskelschwäche, Krämpfen, Schweißausbruch und Ohnmacht verbunden sein können.

Literatur

Almeida, G, (2006). Influence de la structure du bois sur ses propriétés physico-mécaniques à des teneurs en humidité élevées. Thèse de doctorat, Faculté des Études Supérieures de l’Université Laval, Quebec, Canada, 216 p.

Anonymus (2019). Woods from Perú. Peru Export and Tourism Promotion Board – PROMPERU, 44 p.

Borges de Araujo, HJ, (2002). Agrupamento das especies madeireiras ocorrentes em pequenas áreas sob manejo florestal do projeto de colonização Pedro Peixoto (AC) por similaridade das propriedades físicas e mecânicas. Dissertação, Universidade de Piracicaba, Sao Paulo, Brasil

CIRAD-FORÊT Tropix 7. Acaracanga tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/FR/Amerique/ARARACANGA.pdf

CITEmadera, (2008). Compendio de Información Técnica de 32 Especies Forestales Tomos I y II, Lima, Perú, 74 p.

Ecosilva Invest (o.J.). Anlageprojekt: Wiederaufforstung im Regenwald von Peru.docplayer.org/19358443-Wiederaufforstung-im-regenwald-von-peru.html

Hernández, RE & Pontin, M, (2006). Shrinkage of three tropical hardwoods below and above the fiber saturation point. Wood and Fiber Science, 38(3), 2006, pp. 474–483

ITTO (o.J.). ARARACANGA (Aspidosperma macrocarpon). www.tropicaltimber.info/specie/araracanga-aspidosperma-macrocarpon

Serviço Florestal Brasileiro, (2005). Fichas tecnológicas de madeira de espécies que ocorrem na Flor. Nacional d. Jamarí, 88p.

Husco, T & Jenrry, E, (2020). Fertilización de Plantaciones de Aspidosperma macrocarpon Martius con diferentes dosis de NPK, Anexo de la Florida - Satipo. Uiversidad nacional del Centro del Perú, Facultad de Ciencias Agrarias, 41p.

The Wood Database (o.J.). Araracanga, Volador.www.wood-database.com/araracanga https://www.wood-database.com/araracanga/

Quelle: GD Holz