Ebenhölzer
Kurzzeichen DIN EN 13556 | DSXX | |
Botanische Bezeichnung | Diospyros spp., Familie Ebenaceae | |
Verbreitung | ||
Weitere Handelsnamen |
Kurzbeschreibung | Ebenhölzer im Handel stammen von einer kleinen Gruppe der über 300 Arten umfassenden Gattung Diospyros. Die Hölzer sind meist sehr schwer, besitzen eine überwiegend feine bis mittelgroße Porung und eine weitgehend gleiche Zellstruktur. Grundsätzliche Unterschiede bestehen in Farbe und Farbstreifung des Kernholzes. Die weitaus größte Anzahl von Arten besitzt ein blass rosa braunes, selten ein helles Holz, die lokal genutzt werden wie zum Beispiel das
Schwarze EbenhölzerAfrika:Im tropischen Westafrika (Benin, Kamerun; Zentralafrikanische Republik; Republik Kongo; Demokra- tische Republik Kongo; Gabun; Nigeria) sind es in erster Linie die Arten Diospyros crassiflora und D. mespiliformis, deren Holz unter den Bezeichnungen Afrikanisches Ebenholz (DE), African ebony (GB), ébène d’Afrique (FR) international gehandelt wird. Lokale Namen sind cubaga (BJ); epinde-pinde, mavini, mevini, ndou (CM); mopini (CG); evila (GA); ebano (CQ); abokpo, nyareti, kanran, osibin (NG); bingo, ngoubou (CF).
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: DSXX Schutzstatus: nicht geschützt Madagaskar:Auch in Madagaskar liefern einige Arten (D. perrieri, D. toxicaria und andere) schwarzes Ebenholz.
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: Keines Schutzstatus: Alle in Madagaskar beheimateten Arten unterliegen seit 2013 den Schutzbestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES, Anhang II) mit entsprechenden Einschränkungen bezüglich Export und Import. Eine effektive Kontrolle des internationalen Handels mit schwarzen Ebenhölzern ist dadurch aber nicht gegeben, da schwarzes Madagaskar-Ebenholz nicht von Schwarzem Ebenholz aus anderen Regionen der Welt sicher unterschieden werden kann. Asien:Wichtigster Lieferant von schwarzem Ebenholz im asiatischen Raum war seit dem 18. Jhdt. bis Mitte des 20. Jhdt. die Art Diospyros ebenum (Südindien, Sri Lanka, Andamanen, Nikobaren), deren Holz als
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: DSEB für Diospyros ebenum, keines für andere Arten Schutzstatus: Unter CITES nicht geschützt Amerika:Schwarzes Ebenholz produzieren auch die Arten Diospyros crassinervis (Karibik –
Kurzzeichen nach DIN EN 13556: Keines Schutzstatus: nicht geschützt
Farbstreifige EbenhölzerWesentlich weniger Diospyros-Arten liefern farbstreifige Ebenhölzer. Relevant für den Handel sind nur asiatische Arten, allen voran von Diospyros celebica ( Kurzzeichen nach DIN EN 13556: DSCL für Diospyros celebica, keines für andere Arten. Schutzstatus: nicht geschützt
Schwarze wie auch farbstreifige Ebenhölzer unterscheiden sich nur geringfügig in ihrer Makrostruktur und ihren Eigenschaften, sodass sie im Folgenden gemeinsam beschrieben werden. |
Farbe und Struktur | Zuwachszonen undeutlich oder fehlend. Poren zerstreut, fein bis mittelgroß und bei schwarzen Hölzern oft vollständig mit schwarzen Inhalten angefüllt, wodurch die Oberfläche nahezu porenlos erscheint und eine fast metallische Glätte erhält. Holzstrahlen fein und das Holzbild nicht beeinflussend. Das Speichergewebe bildet sehr feine, tangentiale Bänder, die nur bei helleren Hölzern, am besten im Splint, noch mit der Lupe erkennbar sind. Faserverlauf bei farbstreifigen Hölzern teils mit leichtem Wechseldrehwuchs, bei schwarzen stellenweise unregelmäßig. Alle Hölzer ohne charakteristischen Geruch. |
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) | 0,90–1,01–1,21 g/cm³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 55–76–88 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 130–158–179 N/mm² |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 | 12 600–15 500–18 900 N/mm² |
Bruchschlagbarkeit | 26–30 kJ/m² |
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet | 8,0–10,0–14,3 kN |
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 | 32–38–52 N/mm² |
Trocknungsschwindmaß (radial) | 2,4–2,7–5,5 % |
Trocknungsschwindmaß (tangential) | 3,7–5,0–8,7 % |
Differentielles Schwindmass (radial) | 0,18–0,21–0,35 % |
Differentielles Schwindmass (tangential) | 0,29–0,34–0,47 % |
pH-Wert | ca. 5,8 |
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) | Klasse 1(–2) |
Oberflächenbehandlung | Aufgrund der hohen Konzentration von Inhaltsstoffen sind vor jeder Anwendung der vorgesehenen Mittel Probeanstriche zu machen und auf mögliche Verfärbungen oder Trocknungsverzögerungen zu achten. Wegen der dichten Oberfläche und der dadurch geringen Aufnahme sind die Mittel entsprechend einzustellen. |
Bearbeitbarkeit | Der Einschnitt der harten und schweren Hölzer wie auch alle anderen Arbeiten mit Hand- und Maschinenwerkzeugen erfordern einen hohen Kraftaufwand. Mit geeigneten Werkzeugen sind sie aber gut zu hobeln und profilieren. Hartmetall bestückte Sägezähne und Schneiden erleichtern die Bearbeitung. Die meisten schwarzen Hölzer sind etwas spröde und neigen an den Enden zum Ausbrechen, dünne Stäbe zum glatten Bruch. Für Schrauben muss vorgebohrt werden, für Passungen ist genau vorzuarbeiten. Alle Arten eignen sich zum Drechseln und Schnitzen, die farbstreifigen sind auch gut zu Messern. Alle Hölzer sind verklebbar. |
Trocknung | Die Trocknung verläuft wegen der zumeist niedrigen Anfangsfeuchte zunächst noch mäßig schnell, von lufttrocken zu raumtrocken jedoch sehr langsam. Durch die hohen Schwindwerte, die große Dichte und die sehr langsame innere Trocknung kann es zu starker Rissbildung kommen. Für vorgetrocknete und vorgearbeitete Teile ist eine Versiegelung oder eine die Oberflächentrocknung verzögernde Lagerung in Spänen zu empfehlen. |
Natürliche Dauerhaftigkeit | Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten ist bei den meisten Hölzern sehr gut. |
Verwendungsbereiche | Die geringen im Handel verfügbaren Mengen und Dimensionen importierter Rohware werden fast ausschließlich im Kunsthandwerk verarbeitet für Schnitzereien, Drechselarbeiten, Intarsien und andere Marketeriewaren, Messergriffe, mathematische Instrumente; sowie für Blasinstrumente (Fagotte, Flöten, Klarinetten, Oboen) oder Teile von Saiteninstrumenten wie Griffbretter, Wirbel, Bogenschrauben; zudem für schwarze Tasten von Klavieren und Flügeln der Luxusklasse. Farbstreifige Hölzer werden auch zu dekorativen Messerfurnieren für Luxusmöbel, Vertäfelungen und Dreischichtparkett verarbeitet. |
Literatur |
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Bilder |