Holz ABC

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Afrormosia

Kurzzeichen DIN EN 13556 PKEL
Botanische Bezeichnung Pericopsis elata, Familie Fabaceae-Faboideae
Verbreitung Tropisches Zentral- und Westafrika
Weitere Handelsnamen Assamela (CI); bohele, mohole; ole (CD); kokrodua (GH); obang (CF, CG, CM); aneran, ayin, ayin egbi, elouta, wahala (NG); oleo pardo (F); „African teak“ (GB, US). Die gelegentlichen Bezeichnungen „Goldteak“ oder „African Teak“ sind irreführend und darum zu vermeiden.

Kurzbeschreibung

Pericopsis elata liefert seit über 60 Jahren ein wichtiges Nutzholz. Jahrzehnte starker Übernutzung haben jedoch 2008 zur Auflistung in CITES Anhang II geführt. Größere verbliebene Bestände finden sich nur noch im Norden der Republik Kongo (CG) und Demokratischen Republik Kongo, früher Zaire (CD). Zur Gattung Pericopsis gehören neben der geschützen Art P. elata noch drei weitere, nicht geschützte Arten: P. angolensis und P. laxi lora (beide tropisches Afrika) sowie P. mooniana (Süd- und Südostasien). Eine sichere Unterscheidung der geschützten Art von den nicht geschützten Arten ist mit Hilfe von Holzbild und makroskopisch erkennbarer Holzstruktur nicht möglich. Dieses Problem könnte nur durch eine Unterschutzstellung der ganzen Gattung Pericopsis gelöst werden.

Farbe und Struktur

Splint weiß bis hellgrau und 2 bis 3 cm breit, Kernholz scharf abgesetzt, gelblichbraun bis hell oliv, teils durch dunklere Spätholzzonen schwach farbstreifig, nachdunkelnd. Poren zerstreut, fein bis mittelgroß, auf Längsflächen kaum erkennbar. Holzstrahlen klein und stockwerkartig angeordnet. Speichergewebe (Parenchym) in unregelmäßiger Form um die Poren angeordnet, häufig zusammenfließend, das Holzbild nicht beeinflussend. Faserverlauf mit Wechseldrehwuchs; trockenes Holz ohne spezifischen Geruch.

Gesamtcharakter

Farblich ansprechendes Holz, das durch Wechseldrehwuchs und Glanz sehr dekorativ sein kann.

Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,67–0,75–0,81 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 54–66–71 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 93–118–134 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 11 340–13 500–14 100 N/mm²
Bruchschlagbarkeit
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 6,6–7,6 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 26–31 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 1,0– 1,5 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 2,3–2,5 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,16–0,18 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,30–0,35 %
pH-Wert keine Angaben
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 1–2

Oberflächenbehandlung

Afrormosia kann – je nach gewünschtem Effekt – mit Klarlacken, Lasuren, Deckanstrichen und Polituren behandelt werden. Für die Innenverwendung wird eine besonders schöne Oberfläche durch schwach glänzende bis matte Polituren, Öle oder Wachse erzielt.

Bearbeitbarkeit

Afrormosia ist ein schweres und dichtes, dimensionsstabiles Holz, dessen Festig- keitseigenschaften etwas unter denen von Afzelia liegen. Tangentiale Flächen sind mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen gut zu bearbeiten, bei radialen Flächen ist die Bearbeitung wegen des ausgeprägten Wechseldrehwuchses erschwert. Nach thermischer Vorbehandlung lässt sich das Holz gut messern. Für Nägel und Schrauben sollte vorgebohrt werden. Die Verleimung mit handelsüblichen Klebern gilt als unproblematisch. Jedoch führen alkalische Leime und frischer Mörtel sowie Eisenmetalle, teils auch Kupfer und Messing, im Kontakt mit feuchtem Holz zu Verfärbungen, wobei es auch zur Korrosion der Metallteile kommt.

Trocknung

Die geringen Schwindmaße verleihen dem Holz ein gutes Stehvermögen. Wie andere, ähnlich dichte Hölzer, trocknet das Holz nur langsam unter Freiluftbedingungen und bei der Kammertrocknung bei nur geringer Neigung zu Verformung und Rissbildung.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Neben dem guten Aussehen und den vorteilhaften Gebrauchseigenschaften ist die hohe Dauerhaftigkeit gegen Pilzbefall hervorzuheben. Auch gegen Termiten gilt das Holz als sehr dauerhaft.

Verwendungsbereiche

In den ersten Jahrzehnten regelmäßiger Importe aus Afrika war Afrormosia ein bevorzugtes Konstruktionsholz im Innen- und Außenbau. Die Übernutzung und die darauffolgende Unterschutzstellung (CITES II) haben jedoch zu stark reduzierten Importen geführt. Heute wird das Holz bevorzugt als Parkett, für Drechselarbeiten und als dekorative Furniere für Möbel, Vertäfelungen und Musikinstrumente eingesetzt.

Anmerkungen

Schutzstatus: Laut Beschluss der CITES Vertragsstaaten ist Pericopsis elata seit 2008 unter Schutz gestellt (CITES Anhang II). Dies gilt für Stämme oder Holzblöcke, Schnittholz, Furnierblätter, Sperrholz und seit 2019 auch für verarbeitetes Holz (Halbfertig- und Fertigwaren).

Literatur
  • Howland, (1979): Pericopsis elata (Afrormosia). Department of Forestry, Commonwealth Forestry Institute, University of Oxford; CFI Occasional Papers No. 9: 19 pp.
  • Klaassen, K.W.M. (ed.) (2018): Houtvademecum. Smartwave B.V., Den Haag NL, 832 pp.
  • Laming, P., Rijsdijk. J.R. & J.C. Verwijs. (1978): Houtsoorten – Informatie voor de Praktijk. Houtinstituut TNO, Delft, 390 pp.
  • Plant Resources of Tropical Africa (PROTA) (ohne Jahr). Pericopsis uses.plantnet-project.org/en/Pericopsis_elata_(PROTA)
  • Sell, (1989): Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich.
  • The Wood Database (o.J.). www.wood-database.com/afrormosia
Quelle: GD Holz