Boiré (Mambode)
Kurzzeichen DIN EN 13556 | NO | |
Botanische Bezeichnung | Detarium senegalense; Detarium macrocarpum; Familie der Leguminosen | |
Verbreitung | Elfenbeinküste, Guinea, Gambia, Liberia, Nigeria, Sierra Leone, Togo, Demokratische Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik. Äquatorialguinea, Gabun, Kamerun, | |
Weitere Handelsnamen | Alen, Bobode, Borré, Mambode, Aboranzork, Enouk, Modhon |
Kurzbeschreibung | Boiré gehört zu den tropischen Laubhölzern, die durch Farbe, Zeichnung und Struktur ein besonders gefälliges Holzbild aufweisen, das jedem Stil sowie jedem Element der Raumgestaltung entsprechen kann. Durch die unterschiedlich ausgeprägte dunkle Streifung kann es so variabel wie Nußbaum, aber auch wie verschiedene Arten des Palisanders oder des Padouk aussehen und findet daher ein steigendes Interesse beim Hersteller wie auch beim Verbraucher (vgl. Merkblatt 64). |
Stammform | Astfreie Längen für 1: bis 12 m bei Durchmessern bis 1,4 m und für 2: bis 16 m bei Durchmessern bis 1,6 m. Stämme oft unrund und je nach Standort und Art mit leichten bis stärkeren Krümmungen; teils auch leicht beulig oder schwach hohlkehlig. |
Farbe und Struktur | Splint 5 bis 18 cm breit, gelblich grau oder hellbraun. Kernholz deutlich abgesetzt, braun und mit einer kupferbraunen bis purpurfarbenen Tönung, matt glänzend. Die Grundfärbung wird durch unterschiedlich markante und auch wechselnd häufige, dunkelbraune bis schwarze Farbstreifen belebt, die auf Längsschnitten eine dem Palisander ähnliche Fladerung bzw. Streifung ergeben können. Teilweise auch mit leichter Glanzstreifung. Die Ausprägung von Farbe und Zeichnung ist überwiegend von Standort und Art ab hängig und neigt bei starker Belichtung zum Bleichen. Poren nicht zahlreich, zerstreut, mittel groß bis grob und auf allen Schnittrichtungen erkennbar, ohne besonders hervorzutreten. Markstrahlen fein und nur als Spiegel wahrzunehmen. Speicherzellen auf Querschnitten als augenförmige bis bandförmig erweiterte Felder die Poren hell umfassend sowie als feine, durchlaufende Bänder die Zuwachszonen begrenzend; auf den Längsschnitten das Holzbild nur wenig beeinflussend (im ganzen den Strukturen von Bubinga sehr ähnlich). Harzkanäle auf dem Querschnitt in sehr feinen dunklen Ringen oder tangentialen Gruppen angeordnet, in meist sehr weiten, unregelmäßigen Abständen vor kommend. Auf den Längsschnitten als einzelne, undeutliche Fladern oder Linien erkennbar; im Kernholz weniger deutlich als im Splintholz. Zuwachszonen beeinflussen das Holzbild nur durch leichte Farbunterschiede. Faserverlauf überwiegend gerade. Wechseldrehwuchs und sich daraus ergebende Glanzstreifen fehlen oder sind nur schwach ausgebildet. |
Gesamtcharakter | Farbiges und häufig farbstreifiges Kernholz, das im Holzbild zwischen Nußbaum und Palisander einzustufen ist. |
Abweichungen | Schlechte Stammformen, meist kleinere Dimensionen und lebhaftere Holzbilder sind von trocke nen Standorten zu erwarten. |
Handelsformen | Rundholz: 70 bis 140 cm Durchmesser, Längen ab 4,2 m. Schnittholz: Standardabmessungen einschließlich Parkett-Rohfriesen. Furniere: (gemessert, auch Quartier) als Sichtfurnier. |
Eigenschaften | Boire ist, ohne Rücksicht von welcher der beiden botanischen Arten stammnd, grundsätzlich gut zu bearbeiten; nur bei frischem und breitem Splintholz kann es zu einem leichten Verharzen der Werkzeuge kommen. Die Trocknung verläuft ohne Schwierigkeiten, und die mittelgroßen sowie ausgeglichenen Schwindungswerte ergeben ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen. Die bearbeiteten Flächen sind auffällig glatt, scharfkantig und zeigen einen matten Glanz; das gleiche gilt für Furniere, die nach gründlicher Dämp fung durch Messerung erzeugt werden. Die Leim- und Schraubverbindungen halten gut; für starke Schrauben und Nägel ist vorzubohren. Die trockenen Hölzer sind geruchlos. Die natürliche Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Pilzbefall ist entsprechend der Verker nung variabel; das frische Splintholz ist anfällig für Insektenbefall. |
Gewicht frisch | 1 000–1 100 kg/m³ |
Gewicht darrtrocken | 650–750 kg/m³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 40–45 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 75–80 N/mm² |
Oberflächenbehandlung | Boire kann mit allen im Innenausbau üblichen Mitteln behandelt werden; besonders wirksam sind halbmatte bis glänzende Oberflächen, wodurch Holzfarbe, Eigenglanz und Zeichnung besonders vorteilhaft zur Geltung kommen. Bei Bedarf kann mit einer leichten Beizung eine stärkere Tönung erzielt werden, wodurch auch die Farbbeständigkeit erhöht wird. Zur Vermeidung einer Beeinträchtigung der Fläche durch eventuellen Harzaustritt sind vor der Beschichtung eine isolierende Grundierung aufzubringen und möglichst abgelagerte Furniere bzw. Vollhölzer zu verwenden. Die Dichte der Oberfläche läßt eine geringe Aufnahme erwarten. |
Verwendungsbereiche | Aufgrund des ansprechenden Holzbildes, das farblich mit verschiedenen Holzarten kombinierbar ist, wird Boire hauptsächlich als Furnier im Ausstattungsbereich eingesetzt, daneben aber auch als Vollholz, wenn neben einem ansprechenden Aussehen auch eine höhere Festigkeit erwartet wird. Als sichtbares Furnier für Möbel verschiedenster Art sowie für Pianos, Türen und Paneele; als Vollholz für Kleinmöbel, Möbelteile, Drechslerwaren, Schnitzereien, Profilholz, Leisten, Fahrzeugausstattungen, Parkett und Zierverpakkungen.
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Austauschhölzer | für: Bubinga (Guibourtiatessmannii sp. pi.), Cativo (Prioria copaifera), Etimoe (Copaifera salikounda), Ntene (Copaifera religiosa), Nußbaum (Juglans sp. pi.), Palisander (Dalbergia und Machaerium sp. pi.). Tchitola (Oxystigma oxyphyllum). - Vgl. Merkblätter Nr. 53, Nr. 54, Nr. 64. |
Anmerkungen | Das nur in den Savannen Westafrikas vorkommende Holz von Detarium microcarpum ist auf grund seiner geringen Dimensionen nur begrenzt verwendbar und für die Erzeugung von Furnieren nur in Ausnahmefällen geeignet, obwohl es eine besonders deutliche Zeichnung aufweisen kann. |
Literatur | Anonymus: Essences florestais da Gui ne Portuguesa, No. 1O Detarium senegalense (Mambode). Ministerio do ultramar, Lissabon 1958. Aubreville, A.: Flore du Gabon, No. 15/ 1968; Flore du Cameroun, No. 9/1970. Museum National d'Histoire Naturelle, Paris. Dahms, K.-G.: Afrikanische Exporthölzer, 2. Auflage. DRW-Verlag, Stuttgart 1978. Normand, D.: Manuel d'ldentification des Bois Commerciaux, 2. C.T.F.T" Nogent-sur-Marne 1976. Sallenave, P.: Proprietes physiques et mecaniques des Bois Tropicaux, 1. C.T.F.T., Nogent-sur-Marne 1954. |
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