Bossé
Kurzzeichen DIN EN 13556 | GRXX | |
Botanische Bezeichnung | Leplaea spp., Familie Meliaceae | |
Verbreitung | Tropisches West- und Zentralafrika | |
Weitere Handelsnamen | Leplaea cedrata*: Bossé claire, acajou bossé, cèdre d’Afrique, faux acajou (FR); lifaki, light bossé, pink mahogany, pink African cedar, scented guarea (GB); Leplaea thompsonii: Bossé foncé, guarea noir (FR); dark bossé, sweet cedar, black guarea (GB). |
Kurzbeschreibung | Morphologische und molekularbiologische Studien haben dazu geführt, dass die große Gattung Guarea mit einer weiten Verbreitung im tropischen Afrika und Amerika aufgespalten wurde in drei Gattungen. Die afrikanischen Arten bilden nun die beiden Gattungen Leplaea (8 Arten) und Neoguarea (1 Art), die amerikanischen Arten bleiben bei Guarea (73 Arten). Das afrikanische Handelsholz |
Farbe und Struktur | Kernholz von |
Gesamtcharakter | Nach Art und Herkunft unterschiedlich rötlich braun nachdunkelnde Hölzer mit leicht poriger, seidig glänzender Oberfläche. |
Eigenschaften | (siehe Eigenschaftentabelle) Die große Streuung von Rohdichte und Festigkeiten ist der Tatsache geschuldet, dass hier Holz von zwei Arten berücksichtigt wird, die beide unter dem Namen |
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) | 0,55–0,62–0,74 g/cm³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 47–58–69 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 95–103–145 N/mm² |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 | 9 400–12 900–14 500 N/mm² |
Bruchschlagbarkeit | k. A. kJ/m² |
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet | 3,6–4,3–4,9 kN |
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 | 18–23–30 N/mm² |
Trocknungsschwindmaß (radial) | 1,8–2,5 % |
Trocknungsschwindmaß (tangential) | 3,4–4,2 % |
Differentielles Schwindmass (radial) | 0,18–0,20 % |
Differentielles Schwindmass (tangential) | 0,27–0,31 % |
pH-Wert | 4,8 |
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) | Klasse 2(–3) |
Oberflächenbehandlung | Nach den bisherigen Erfahrungen sind die Hölzer mit allen Methoden und Präparaten gut zu behandeln; besonders glänzende bis halbmatte Mittel ergeben fein strukturierte und ansprechende Oberflächen. Es ist ratsam, zwischen Trocknung und Oberflächenbehandlung eine Zwischenlagerung einzuschieben, um eventuelle Harzausscheidungen beseitigen zu können. |
Bearbeitbarkeit | Bei der Bearbeitung des frischen Holzes, Schälen und Messern eingeschlossen, entstehen ansprechend glatte und matt glänzende Flächen. Die Bearbeitung des trockenen Holzes vor allem von L. cedrata erfordert wegen des teilweisen hohen Gehaltes an Silika (SiO2) Hartmetall bestückte Werkzeuge, um saubere Flächen, glatte Kanten und ausreichende Standzeiten der Schneiden zu erzielen. Eine Neigung zum Ausreißen kann bei starkem Wechseldrehwuchs auftreten. Für Nägel und Verschraubungen sollte vorgebohrt werden. Die Verleimung ist unproblematisch. Eisenmetalle und alkalische Kleber führen bei Bossé zu Verfärbungen. |
Trocknung | Die mäßigen Schwindwerte verleihen dem Holz beider Arten ein gutes Stehvermögen. Die Freilufttrocknung verläuft ohne schwerwiegende Defekte und ihrer unterschiedlichen Dichte entsprechend verschieden schnell. Die technische Trocknung von L. cedrata ist weitgehend unproblematisch, L. thompsonii ist bei zu scharfer Trocknung stärker durch Rissbildung gefährdet. Während der Trocknung und auch nach längerer Lagerung des trockenen Holzes ist mit Harzaustritt zu rechnen, der sowohl das Aussehen wie auch die Oberflächenbehandlung beeinträchtigen kann. |
Natürliche Dauerhaftigkeit | In der Dauerhaftigkeit gegen holzzerstörende Pilze bestehen leichte Unterschiede zwischen den beiden Arten. In EN 350 (2016) wird die Dauerhaftigkeit für L. cedrata als |
Verwendungsbereiche | Ähnlich den verschiedenen Mahagoni-Hölzern kann auch Bossé vielseitig eingesetzt werden: Vollholz kann für Schiffs- und Wohnmöbel, Rahmen, Profilbretter, Drechslerarbeiten und Schnitzereien, die schwereren Qualitäten auch für Parkett und Treppen eingesetzt werden, Furnier für Sperrholz (Bootsbau, Möbel, Zigarrenkisten). Aus dem aromatischen Holz von L. cedrata werden auch Mikrofurniere für Zigarrenhülsen hergestellt. |
Anmerkungen | Achtung: Der bei der Bearbeitung entstehende Holzstaub kann bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen der Haut, der Atemwege und der Schleimhäute verursachen. |
Literatur |
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Bilder |